Diese Sonderform der Akupunktur wurde durch den französischen Arzt Dr. Nogier in den 50er Jahren wiederentdeckt und weiterentwickelt. Seither dient die von Dr. Nogier erforschte Abbildung des Embryos auf dem Ohr als einfaches Schema zur ersten Orientierung. Er fand auch heraus, dass nur die Punkte druckempfindlich waren, die einen krankhaft verändertem Teil des Körpers entsprachen. Diese Punkte wiesen Veränderungen wie Schwellungen, eine andere Temperatur bzw. einen anderen elektrischen Hautwiderstand auf.

Durch Zufall fand er heraus, dass sich der Puls des Patienten bei der Untersuchung am Ohr an den Lokalisationen, die den pathologischen Körperregionen entsprachen, veränderte. Damit war der entscheidende Durchbruch für die Entwicklung einer objektiven und sicheren Methode zur Lokalisation und damit Therapie der „pathologischen“ Ohrpunkte erzielt.

So ist die Ohrakupunktur eine wirkungsvolle Methode, akute und chronische Erkrankungen sanft mit sofortigen Wirkungen zu behandeln. Auch entzündliche Veränderungen werden beeinflusst. Neben diesen somatischen Punkten gibt es solche, die ausgleichend auf die Psyche wirken und welche, die eine ähnliche Wirkung wie Medikamente haben (z. B. hormonähnlich, entzündungshemmend, beruhigend).

Indikationen der Ohrakupunktur sind u. a.:

• akute oder chronische Schmerzen (Dreimonatskoliken, Sportverletzungen usw…)
• psychosomatische Erkrankungen
• Allergien, Heuschnupfen
• Hauterkrankungen (Neurodermitis)
• Suchterkrankungen (Adipositas, Raucherentwöhnung)
• unerfüllter Kinderwunsch usw.